Unterwegs

In Hannover zu leben ist wunderbar! Jeder Stadtteil hat seine Besonderheiten, Kultur und Grün sind vor Ort und wenn es etwas mehr Landschaft sein darf, dann startet man einfach einen Ausflug ist die attraktive Region Hannover. Diese umfasst 21 Gemeinden und bietet eine sagenhafte Vielfalt, von Heide bis Gebirge und schließt auch den größten Binnensee Niedersachsens mit ein, das Steinhuder Meer.

Schauen Sie doch einfach mal und vielleicht packen Sie dann auch Ihre Picknicktasche. 


Endlich wieder auf den Sambesi

Nachdem „unser“ Erlebnis-Zoo Hannover endlich wieder seine Tore für Besucher öffnen durfte, gab es für meine beiden jüngeren Töchter kein Halten mehr. „Mama, wir wollen unbedingt wieder auf den Sambesi und vorher die Erdmännchen sehen!“ 

Und da für uns alle der regelmäßige Zoobesuch zum Leben in Hannover dazugehört, buchte ich online ein Zeitslot-Ticket für unseren ersten Besuch nach dem Lockdown.

Im Erlebnis-Zoo Hannover warten auf die Besucher nicht nur viele Tiere – vom Eisbären bis zum Affen, von der Giraffe bis zum Schwein“ – auf der „Weltreise“ durch die sechs Themenwelten hat man wirklich das Gefühl, andere Gegenden zu bereisen. Als wir vor Jahren das erste Mal den Zoo besuchten, waren wir unglaublich beeindruckt von der liebevollen, durchdachten und kindgerechten Gestaltung des gesamten Geländes. So einen Zoo hatten wir vorher noch nie gesehen!

Im Zoo angekommen begrüßten uns wie immer die Meerschweinchen in ihrem Neuschweinstein. Und dann ging an den Flamingos und Flusspferden vorbei zur obligatorische Bootstour auf dem Sambesi. Es hatte sich kaum etwas verändert und die Mädels waren glücklich. Wir picknickten schließlich bei den Elefanten, weil Mini und Papa sich an den kleinen Äffchen gegenüber nicht sattsehen konnten. Abschließend ließen wir den Tag in Mullewapp ruhig ausklingen, während die Mädchen ihre letzte Energie beim Rutschen entluden, um abends glücklich in ihre Betten zu fallen und von ihren Abenteuern zu träumen.

Märchenhafte Marienburg

„Mama, meinst du, dass wir heute Dornröschen treffen werden?“ „Das ist schon gut möglich, denn schließlich besuchen wir Niedersachsens Märchenschloss.“

Geplant war ein kleiner Spaziergang rund um das zwischen 1858 und 1867 erbaute Schloss, aber in Wirklichkeit wartete ein richtiges Abenteuer auf uns. Vom Parkplatz, der sich nur einen kurzen Fußweg von der Burg entfernt befindet, folgten wir einem kleinen Pfad in den Wald hinein. Dieser verzweigte sich einige Male und wurde teilweise so schmal, dass wir im Gänsemarsch hintereinander gehen mussten. 

Einmal versperrten umgefallene Baumstämme den Weg und ein anderes Mal endete der Weg bei einer Schlucht und wir mussten ein kleines Stück zurückgehen. Im Wald entdeckten wir ein Tipi aus Ästen und Reste eines Mauerwerkes. Für die Mädels war dieses Abenteuer ganz nach ihrem Geschmack. Nach einer halben Stunde Irrweg, tauchte vor uns ein Teil der Schlossmauer auf. Dieser folgend lichtete sich der Wald schon bald und gab den Blick frei auf „unser“ Märchenschloss. 

Aufgeregt folgten die Mädels der Schlossmauer auf der Suche nach einem Eingang. Einige verschlossene Tore später, kamen wir am Eingangstor an.

Der Schlosshof, den man kostenlos betreten darf, war gut besucht und lud mit dem Café Maries zum Verweilen ein. Auch an einer Schlossführung hätten wir teilnehmen können. Aufgrund der aktuellen Situation entschieden wir uns also lieber für ein Picknick auf der großen Wiese vorm Schloss und wurden mit Sonnenschein und dem traumhaften Ausblick belohnt.

Dornröschen haben wir übrigens doch nicht getroffen, aber dafür waren die Kinder begeistert davon, die tragische Geschichte von König Georg V. von Hannover zu hören, der seiner Königin Marie dieses Schloss erbauen ließ, aber es selbst nie bewohnen konnte.

Kleiner Tipp: Es werden auch kostümierte Führungen sowie extra Kinderführungen in den Schulferien angeboten. Ich würde mir für die Schlossbesichtigung allerdings einen Familientarif wünschen.

Wir treffen uns an der Ziegenbuche

Alles klar! Oder doch nicht?

Wenn zu mir ein Hannoveraner sagt: „Wir treffen uns unterm Schwanz“, weiß ich nach 19 Jahren in Hannover sofort Bescheid. Und vermutlich weiß jeder Bewohner Bad Münders ebenso, was es mit der Ziegenbuche auf sich hat. Ich habe es am letzten Wochenende herausgefunden.

Das Berggasthaus Ziegenbuche bei Bad Münder ist Ausgangs- und Zielpunkt für viele schöne Wanderrouten durch den Deister. Hier habe ich mich mit einer lieben Kollegin zum Spaziergang getroffen. 

Streng genommen gehört Bad Münder natürlich nicht mehr zur Region Hannover sondern zum Landkreis Hameln-Pyrmont, aber ist schon nach einer halben Stunde Autofahrt vom Stadtrand Hannovers aus zu erreichen.

Auf dem Panoramaweg, der am Waldrand mit einem grandiosen Blick auf Felder und die bergige Landschaft und auch mitten durch den Wald bergauf und bergab verläuft, sind wir etwa sechs Kilometer unterwegs gewesen.

Auf dem Weg trafen wir auf eine Schafherde mit zauberhaftem Nachwuchs. Auch gibt es verschiedene Informationstafeln zum Wegenetz, zum Wald und der Tierwelt, aber auch kleine Hinweistafeln, die dem Wanderer mitteilen, wie Landschaft und Berg vor ihm heißen.

Am Ende kamen wir wieder beim Berggasthaus an und belohnten uns mit einem Eis. Hier erfuhr ich von der netten Servicekraft auch endlich, was eine Ziegenbuche ist.

Es handelt sich demnach um eine Buchenart, die hier zu finden ist. Bei dieser wurden früher tatsächlich kleine Wettkämpfe mit Ziegen veranstaltet. Soweit die Namensgebung.

Der Knüller ist aber, dass Besucher des Berggasthauses nicht nur einen Spielplatz vorfinden – das beste was Eltern mit kleinen Kindern passieren kann, wenn sie auch einmal in Ruhe in einem Restaurant essen wollen. – Direkt daneben gibt es auch ein Ziegengehege. Die drei glücklich dreinschauenden Tiere dürfen von den Besuchern sogar mit Futter aus einem kleinen Automaten gefüttert werden. 

So steht einem entspannten Ausklang eines Familienwandertages nichts mehr im Wege.

P.S. Ich bekommen natürlich nichts vom Bergrestaurant für diesen Tipp. Mir hat es hier am Deister – meinem Lieblingsgebirgchen –  einfach wirklich wieder einmal sehr gut gefallen.

Einmal um den Großen Koldinger See

„Warum in die Ferne schweifen, wenn man traumhafte Ausflugsziele fast vor der Haustür hat?“, fragte mein Mann. Und so machten wir auf den Weg zum Großen Koldinger See.

Vom südöstlichen Hannover, Hemmingen, Laatzen, Pattensen oder Sarstedt aus kann man die Leineaue zwischen Koldingen und Ruthe natürlich auch wunderbar mit dem Drahtesel erreichen. Da Mini vor Kurzem erst sattelfest geworden ist und noch nicht so weite Strecken zurücklegen kann, sind wir mit dem Auto gefahren.

Abfahren von der B443 müsst ihr kurz vor Koldingen, um auf den ausreichend großen Parkplatz „Koldinger Teiche“ zu gelangen.

Euch erwartet direkt am Parkplatz ein Schild mit Wegehinweisen. Wir haben uns entschieden, eine Runde um den Großen Koldinger See zu gehen. Diese Strecke ist knapp 4 Kilometer lang. Wem diese Strecke zu kurz erscheint, kann natürlich auch bis Ruthe oder Gleidingen gehen. So kann man bestimmt 10 Kilometer unterwegs sein.

Den ersten Halt auf unserer Strecke machten wir am kleinen Aussichtsturm, welchen man etwas ab vom Hauptweg erreicht. Von hier hat man einen Rundblick auf den gesamten See und befindet sich direkt bei einer kleinen Insel. Noch besser hat es uns aber ein kleines Stückchen weiter, nach kleinen Obstbäumen, gefallen. Dort befindet sich eine Bank und direkt am See ein verstecktes Plätzchen, welches bei unserem Besuch auch schon von einem Liebespaar belegt war.

Da es sich hier nicht um einen Erlebnispfad mit Stationen handelt, hatte ich mir ein wenig Sorgen gemacht, ob Mini und Midi motiviert voranlaufen würden. Aber die beiden entdeckten Balanciermöglichkeiten und kleine Verstecke am Wegrand und hatten ihren Spaß. Auf der Hälfte rasteten wir auf einer Bank am Wegrand, um kurz darauf den großen Aussichtsturm zu erreichen. Aufgrund der Pandemie war dieser leider abgesperrt, aber die Mädchen erblickten Balanciersteine und eine Angelstelle und waren vollauf zufrieden.

Insgesamt können wir diese schöne Seenlandschaft für einen Ausflug oder eine Radtour auf jeden Fall empfehlen! 

Kleiner Hinweis: Koldingen ist übrigens ein attraktives Reiterdorf, daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass euch zwischendurch auch Ross und Reiter begegnen.

Der essbare Picknickplatz am Kronsberg

Es gibt am Kronsberg einen Rastplatz, den man essen kann? Nur fast!

Im September 2019 wurde der von der Region Hannover initiierter Grill- und Picknickplatz am „kleinen Kronsberg“ eingeweiht.

Da wir fußläufig hauptsächlich auf der anderen Hälfte des Kronsbergs unterwegs sind, haben meine große Tochter und ich uns auf unsere Räder geschwungen und uns auf Erkundungstour begeben, um euch einen Eindruck vermitteln zu können. Falls Sie sich mit der Straßenbahn auf den Weg dorthin machen wollen, dann können Sie einfach an der Station Messe Ost aussteigen und ein kleines Stück durch den Parc Agricole, einen der drei Expo Gärten, schlendern.

Am Fuße des südlichen Aussichtshügels finden Sie einen überdachten Grillplatz, Sitzmöglichkeiten, einen Hochtisch sowie Fahrradständer. Wir haben es uns sofort in der Hängematte bequem gemacht und den Blick auf den Hügel, der von Kirschbäumen umrahmt wird, genossen.

Aber nicht nur Kirschen können hier demnächst geerntet werden, auch Äpfel, Birnen und Beeren können die Besucher naschen. Und nach der Völlerei kann man den Aussichtshügel erklimmen und den Blick auf das alte Expogelände, Laatzen und Hannover genießen.

Wasser-Erlebnispfad bei Fuhrberg

„Mama, gehen wir schon wieder wandern?“ „Na klar!“

Immer auf der Suche nach schönen Rundwegen mit dem gewissen Extra in Hannover und der Region habe ich einen starken Tipp bekommen – den Wasser-Erlebnispfad bei Fuhrberg. Er ist einer der zwei Erlebnispfade von enercitiy und hat eine Menge zu bieten.

Gestartet sind wir von einem kleinen Parkplatz kurz hinter Fuhrberg (L310). Fälschlicherweise haben wir „Wasserwerk Fuhrberg“ ins Navi eingegeben, das ist aber falsch, da man dann eine Straße zu früh abbiegt. Sie müssen die zweite Einfahrt im Knick nehmen.

Falls Sie demnächst hinfahren wollen, sei Ihnen gesagt, dass auf dem Parkplatz auch ein großer Stand mit Spargel und anderen Leckereien vom Feld auf Sie wartet. Sie finden dort auch ein großes Schild mit dem Wegeplan oder Sie schaut vorher einfach hier vorbei.

Wir sind also fröhlich losgestapft bzw. Mini ist gerollert. Laufrad fahren funktioniert hier wunderbar und hat die Strecke von 6,8 km auch für eine Fünfjährige problemlos schaffbar gemacht.

Seien Sie vorgewarnt – auf dem Weg warten nicht nur 14 Erlebnisstationen zum Thema Wasser, Wald und Natur, sondern auch jede Menge interessante Kunstobjekte. Die sind zum Teil schon seltsam, aber auch witzig. Uns hat es gefallen!

An Station 6 kann man Wasser pumpen – das ist ja für Kinder immer ein großer Spaß – und eine Klangschale anschlagen, um die Schwingungen sichtbar zu machen.

Hier finden Sie außerdem den perfekter Picknickplatz, welchen wir ausgiebig genutzt haben. Nach einer gemütlichen Rast ging es dann weiter.

Danach wartete ein Flüsschen auf uns und als erstes Highlight für die Mädels an Station 9 ein Labyrinth aus Hainbuchen, welches von Schüler*innen angepflanzt wurde. Hier finden sich auch immer mal wieder Klappen im enercity Pink mit Infos und Sinnfragen. Unter anderem wird angeregt, dass man mal einen Baum umarmen soll. Da war Mini direkt dabei. „Hey, warum umarmt ihr nicht alle einen Baum? Der arme Baum, der will doch auch mal umarmt werden.“ Kinder sind einfach großartig!

Vorbei am Spargelfeld, (vermutlich) Heidelbeersträuchern und der Streuobstwiese ging es dann Richtung Wasserwerk. Hier werden nach Voranmeldung normalerweise auch Besichtigungen angeboten. Unsere Mädchen haben ihre letzte Energie stattdessen an Station 13 gelassen. Leider war der Akku alle, aber hier muss ein guter Pädagoge geplant haben, denn wir sind fast nicht mehr losgekommen. Soll ich Ihnen verraten, was Sie hier erwartet? Vielleicht entdecken Sie es einfach selbst. Kleiner Tipp: Wissen Sie eigentlich, wie weit ein Fuchs springen kann?

Also los geht’s nach Fuhrberg. Ich würde mich über eine Rückmeldung von Ihnen freuen!